Zusammenfassung
84 autoptisch und 48 klinisch dokumentierte Fälle von rezidivierender Lungenembolie
wurden aufgrund der Befunde aus Anamnese, Klinik und Laboratorium analysiert. Tachypnoe
und Dyspnoe sowie die Zeichen der pulmonalen arteriellen Hypertension standen unter
den anamnestischen und klinischen Befunden im Vordergrund. Unter den Laboratoriumsuntersuchungen
war der radiologische Befund einer pulmonalen arteriellen Hypertension am häufigsten.
Szintigraphie und Angiographie lieferten die zuverlässigsten diagnostischen Aussagen.
Die meisten positiven Befunde zeigten Patienten mit klinisch gestellter und autoptisch
gesicherter Diagnose, wobei die meisten dieser Patienten an den Folgen der rezidivierenden
Lungenembolie, einem dekompensierten Cor pulmonale, starben. Die Krankheit wird meist
erst im fortgeschrittenen Stadium und anläßlich eines akuten thromboembolischen Schubes
diagnostiziert und führt sehr leicht zum Tode. Bei nur autoptisch erfaßter rezidivierender
Lungenembolie waren klinische Befunde wesentlich seltener. Die häufigsten Fehldiagnosen
sind die als gewöhnliche Lungenentzündung interpretierte Infarktpneumonie und der
als ischämische Herzkrankheit interpretierte Thoraxschmerz. Die Diagnose der chronisch
rezidivierenden Lungenembolie ist wegen der unergiebigen Anamnese, des Mangels an
Symptomen und positiver Laboratoriumsbefunde außerordentlich schwierig. Unerklärte
rezidivierende Atemnot ist eines der Symptome, welches eine rezidivierende Lungenembolie
wahrscheinlich macht. Zur Verbesserung der Diagnostik muß die Anamnese mit äußerster
Sorgfalt erhöben, die Suche nach Emboliequellen intensiviert und müssen aussagekräftige
Untersuchungen wie Szintigraphie und Angiographie vermehrt durchgeführt werden. Die
geschätzte Häufigkeit der Krankheit liegt unter 1%.
Summary
84 necropsy-proven and 48 clinically documented cases of recurrent pulmonary embolism
were analysed in relation to history, clinical features and laboratory findings. Among
history and clinical findings tachypnoea and dyspnoea as well as signs of pulmonary
arterial hypertension were in the foreground. Among laboratory tests the radiological
findings of pulmonary arterial hypertension were the most frequent. Isotope scanning
and angiography provided the most reliable diagnostic information. The most positive
findings were in patients with clinically established and necropsy-proven diagnosis,
most of these patients having died from recurrent pulmonary embolism, as a result
of decompensated cor pulmonale. The disease is usually diagnosed only in its more
progressed stage and during an acute thromboembolic episode, and may quickly lead
to death. Clinical findings were much less common among those cases only discovered
at necropsy. The most frequent misdiagnosis was pulmonary infection for infarct pneumonia,
and ischaemic heart disease as explanation of thoracic pain. The diagnosis of chronic
recurrent pulmonary embolism may be extraordinarily difficult. Unexplained recurrent
dyspnoea is a symptom of which recurrent pulmonary embolism may be probable cause.
The estimated incidence of the disease is less than 1%.